Veränderungen im Suchverhalten: Suchen Nutzer lieber per Chatbot?
Ein zentrales Motiv für KI-SEO ist das veränderte Nutzerverhalten. Immer mehr Menschen entdecken KI-Chats als komfortable Alternative zur klassischen Suchmaschine. Aktuelle Trends:
- Steigende Nutzung von KI-Chatbots: ChatGPT erreichte binnen 2 Monaten die Marke von 100 Mio. Nutzern – schneller als jede frühere Webanwendungonelittleweb.com. Dienste wie Perplexity AI verzeichnen starkes Wachstum. Eine Datenauswertung von 2023–2025 zeigte einen Zuwachs von ~81% bei AI-Chatbot-Webtraffic im Jahresvergleichonelittleweb.com. Im Zeitraum Apr 2024–März 2025 summierten sich ~55,2 Mrd. Besuche auf die Top-10-Chatbotsonelittleweb.com. Nutzer schätzen die sofortigen, dialogorientierten Antworten – “keine Scrollen, kein Klicken, keine blauen Links”onelittleweb.comonelittleweb.com, wie eine Studie es formuliert. Gerade für informative Fragen (z.B. „Wie repariere ich …“, „Was bedeutet …“) holen sich viele direkt die Antwort vom Chatbot, statt mehrere Webseiten zu durchsuchen.
- Dennoch dominieren Suchmaschinen (noch): Trotz des Booms liegen die absoluten Zahlen noch klar bei Google & Co. Im genannten Zeitraum machten Chatbot-Zugriffe erst 2,96% der Besuche im Vergleich zu Suchmaschinen ausonelittleweb.com. Google verarbeitet weiterhin über 5 Milliarden Suchanfragen täglich, während ChatGPT & Co zusammen auf ca. 233 Millionen kommenonelittleweb.com. Die meisten User „googeln“ also weiterhin – jedoch holen sie sich zunehmend die Antworten innerhalb der Google-Oberfläche (Stichwort AI-Overview), ohne weiterzuklickenorbitmedia.comorbitmedia.com. Google reagiert seinerseits: Mit der Search Generative Experience (SGE) blendt es KI-Antworten oben auf der Ergebnisseite ein. Laut Google erscheinen solche AI-Overviews bereits bei der Hälfte aller Suchanfragenorbitmedia.com. Für Nutzer bedeutet das bequemere Information – für Webseiten bedeutet es weniger Klicks (No-Click-Search).
- Weniger Klicks, „Zero-Click“-Trend: KI-antworten verstärken den schon bekannten Trend der No-Click-Suche. SEO-Experten beobachten, dass ausführliche AI-Snippets die Klickraten teils um bis zu 70% reduzieren könnenorbitmedia.comorbitmedia.com. Ein Beispiel: Der Traffic des HubSpot-Blogs sank von ~10 Mio. auf ~1,2 Mio. monatliche Besucher, nachdem KI-Suchergebnisse vermehrt Antworten vorwegnahmencxl.com. Viele Nutzer bekommen ihre gewünschte Info direkt im Chat-Fenster bzw. oben in der Google-SERP und haben keinen Anlass mehr, die Website zu besuchen. Das ist einerseits bequem, andererseits besorgniserregend für Website-Betreiber – es sei denn, man schafft es, trotzdem präsent zu sein (als zitierte Quelle oder durch tiefergehende Inhalte, die ein Chat nicht komplett vorwegnehmen kann).
- Nutzervertrauen und -vorlieben: Eine aktuelle Umfrage (Orbit Media, 2025) unter Internetnutzern zeigt gemischte Gefühle: 62% verwenden täglich einen KI-Chatbot (häufig für schnelle Fragen), und 51% planen, das künftig noch häufiger zu tunorbitmedia.com. Gleichzeitig glauben knapp 49%, dass KI-Suche langfristig die klassische Suche ersetzen wirdorbitmedia.com. Interessant: Rund 72% der Google-Nutzer schauen sich die AI-Zusammenfassung (SGE) an, wenn eine angezeigt wirdorbitmedia.com. Das heißt, die Mehrheit ist offen für KI-Antworten. Manche ignorieren sie zwar (22% laut Umfrageorbitmedia.com), aber der Großteil nimmt sie wahr. Unentschlossene gibt es auch – ein Teil der Nutzer vertraut (noch) lieber den gewohnten Suchergebnissen, gerade bei komplexen Entscheidungen, wo man mehrere Quellen abwägen will.
Tendenz: Aktuell liegen klassische Suchmaschinen in puncto Volumen vorne, aber die Wachstumsdynamik liegt klar bei KI-Tools. Besonders jüngere und technikaffine Nutzer adaptieren Chatbots schneller. Es ist absehbar, dass „AI suchen lassen“ zur Gewohnheit wird – sei es direkt im Chatbot oder integriert in Google/Bing. Für Website-Betreiber heißt das: Man muss sich darauf einstellen, dass Traffic vermehrt indirekt kommt (über Erwähnung in Antworten) anstatt durch den klassischen Klick. Wer frühzeitig KI-SEO betreibt, kann sich in dieser neuen Landschaft als sichtbare Autorität positionieren, während andere an Sichtbarkeit verlieren.
